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Kategorischer Imperativ: Kants Satz aus dem § 7 (Grundgesetz der reinen praktischen Vernunft) in der Kritik der Praktischen Vernunft. „Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne.“ In Kants Werk taucht der kategorische Imperativ in mehreren ähnlichen Formulierungen auf. Siehe auch Ethik, Moral, Prinzipien, Gesetze, Handlungen, Kognitivismus.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

John Rawls über Kategorischer Imperativ – Lexikon der Argumente

I 251
Kategorischer Imperativ/Moral/Kant/Rawls: Kant beginnt damit, dass moralische Prinzipien rational gewählt werden und rational beurteilt werden.
I 254
Kant/SidgwickVsKant/Sidgwick/Rawls: Sidgwick schreibt, dass nichts in Kants Ethik auffallender ist, als die Idee, dass der Mensch sein wahres Selbst dadurch zum Ausdruck bringt, dass er nach dem moralischen Gesetz handelt. Wenn er dagegen bestimmten Bedürfnissen nachgibt, handelt er nach dem Gesetz der Natur(1).
>H. Sidgwick
, >I. Kant, >Moral, >Ethik.
I 255
Kant versäumt es nun nach Sidgwick, zu erklären, warum der Schurke in seinem schlechten Leben nicht genauso sein Selbstsein zum Ausdruck bringt wie der Heilige dies in seinem Leben tut.
KantVsSidgwick/KantVsVs/Rawls: Kant sollte erwidern, dass jedes konsistente Handeln nach Prinzipien das Ergebnis einer Entscheidung des noumenalen Selbst sein könnte, dass aber nicht jedes Handeln des phänomenalen Selbst dieses als freies und gleiches rationales Wesen offenbart.
RawlsVsKant: Kant hat nicht gezeigt, dass unser Handeln aus dem moralischen Gesetz heraus unsere Natur auf eine erkennbare Weise zeigt, wie es ein Handeln nach gegenteiligen Prinzipien es nicht tun würde.
Lösung/Rawls: unsere Annahme der Anfangssituation mit dem Schleier des Nichtwissens behebt diesen Mangel: wir müssen nur zeigen, dass unsere zu wählenden Prinzipien anwendbar sind. Wir nehmen die Anfangssituation als eine an, die vom noumenalen Selbst in Kants Sinn betrachtet wird. Qua noumenale haben sie die freie Wahl zwischen Prinzipien. Gleichzeitig wollen sie aber ihre Rationalität in der Lebenswelt zum Ausdruck bringen, d.h. ihre Unabhängigkeit von kontingenten Besonderheiten der Natur und der Gesellschaft. Wenn das Argument aus der Vertragstheorie richtig ist, definieren gerade jene Prinzipien das moralische Gesetz.
>Vertragstheorie/Rawls, >Prinzipien/Rawls, >Lebenswelt.
I 256
Unser Verlangen, uns gerecht zu verhalten, entspringt dann zum Teil dem Wunsch, uns als freie und gleichermaßen rationale Wesen auszudrücken. Ich glaube, deswegen spricht Kant davon, dass es ein Grund für Scham ist, wenn wir uns fehlverhalten und nicht ein Grund für Schuldgefühle.
>Gefühle/Rawls.

1. Sidgwick, „The Kantian Conception of Free Will“, Mind, Bd.13, 1888, S. 511-516.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Rawl I
J. Rawls
A Theory of Justice: Original Edition Oxford 2005

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